Was uns beim Klarträumen hilft (öff. Thema)




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Was uns beim Klarträumen hilft (öff. Thema)

Beitragvon kavah » Mo 30. Mai 2022, 10:00

Wir können hier darüber reden, was uns bisher am besten dabei geholfen hat, Klarträume zu bekommen. Oder auch, Klarträume zu bekommen, die besonders cool sind. Wir können aber auch von Techniken usw. reden, die bei uns nicht wirklich funktionieren und Vermutungen anstellen oder fragen, was wir entweder falsch machen oder warum die Techniken vielleicht doch nicht so geeignet sind.


Bei mir läuft am besten:

praxis der nacht:
- nachts aufwachen, kurz wach bleiben und mich mit dem Klartraumziel beschäftigen, dann wieder einschlafen. (WBTB/WISB)
- beim einschlafen zunächst progressive entspannung, dann hypnagogien betrachten. gedanken werden dabei nicht unterdrückt, ich achte stattdessen einfach auf den sinneseindruck der mit den gedanken kommt, bzw warte auf diesen.
- beim hypnas-betrachten einzelne sinneskanäle nacheinander durchgehen: ein paar sekunden visuell, dann auditiv, dann haptisch/lageempfindungen, dann wieder von vorne (SSILD)
- während des ganzen vorgangs immer wieder mein klartraumziel im hinterkopf behalten und auch wenn möglich in die hypnagogien mit einbauen, d.h. als vorstellung wie ich z.b. ein klartraumziel umsetze oder klar werde. allerdings wird diese vorstellung nicht stark forciert, sondern nur im hinterkopf behalten (MILD-variante)

schwierigkeiten hab ich v.a. dadurch, dass ich entweder zu schnell oder zu langsam einschlafe. beim zu schnellen einschlafen ist eigentlich das problem ,dass ich nicht genug zeit habe, mich mit der klarheit zu befassen, d.h. der klartraumwunsch geht einfach unter. damit diese methode also besser funktioniert brauch ich auch eine -

praxis des tages:
- am tag mich mit klarträumen und meinen tiefsten wünschen und bedürfnissen beschäftigen und mir vorstellen, wie ich die mittels klarträume umsetzen möchte (prospektives training). was dabei auch hilft ist literatur dazu lesen oder mit leuten drüber reden.
- nap & meditation am tag, ggf. selbsthypnose: alles, wo ich mich am tag auch mit dem auf- und abtauchen in entspannungs- und bewussteinszuständen experimentell befassen kann, und außerdem mit meinem inneren mehr connecte
- mich mit meinen träumen auseinandersetzen, z.b. auch malen, und mir vergegenwärtigen was ich an den träumen gerne verbessern möchte, bzw. mir dann alternative traumverläufe vorstellen (eine mischung aus traumarbeit / traumanalyse und imagery rescripting)
- allgemein am tag viel mit bewusstheit auseinandersetzen, den tag ruhig angehen, viele pausen nehmen, natur, kreatives, wenig ablenkendes (all day awareness / lucid living / simple living)
- mir am tag immer wieder vorstellen, dass ich mich gerade im traum befinde (kein reality check, sondern traumyoga-artig) und die wahrnehmung genau betrachten (auch z.b. wie beim SSILD die sinneskanäle nacheinander, dann alle auf einmal, oder auch verschiedene aspekte nacheinander wie z.b. beim visuellen sinn: formen, farbkontraste, räumlichkeit, bewegung (z.b. auch während ich mich bewege, umschaue), voneinander getrennte gegenstände, mich selbst...)


wie ich klar werde:
- ich bin während des hypnagogen zustandes noch bewusst und werde dann häufig nach einer kurzen unterbrechung klar, indem ich merke: halt, das sind jetzt keine hypnas mehr, das ist ein traum, oder aber ich bin schon eine weile im trübtraum und werde spontan klar (DILD). in ca. 1/4 der fälle oder so gehe ich bewusst in den traum über, indem ich üblicherweise zu einem gewissen grad die schlafparalyse wahrnehme, v.a. in form von fallgefühlen, allerdings manchmal auch ganz ohne SP und nur darüber dass die hypnagogie-eindrücke immer realistischer werden und die wahrnemung des wachkörpers komplett wegfällt (WILD)


was bei mir nicht so klappt:
- reality checks: früher hat es geklappt, aber mittlerweile sind sie mir so langweilig. am ehesten mache ich kreative reality checks die irgendwie mit kontext-fragen zu tun haben. am wenigsten mag ich es, reality checks einfach zu random zeitpunken zu machen. auch traumzeichen sagen mir da nicht so zu. eher dann sowas wie: jedes mal wenn ich den ort wechsle, oder die perosnen wechseln, überprüfen ob ich träume. trotzdem werde ich so gut wie nie durch RCs oder kritische frage klar mittlerweile. weiß auch nicht warum. aber ich hab fast nur klarträume nach den o.g. gut funktionierenden methoden.
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Re: Was uns beim Klarträumen hilft (öff. Thema)

Beitragvon ichigo » Mo 30. Mai 2022, 12:27

ich nehm reality checks nur zum überprüfen, nachdem ich mir aber eh schon ziemlich sicher bin, dass ich im traum bin, also eigentlich bin ich da schon klar, finde ich. könnte auch einfach nur annehmen, dass es so ist, und bräuchte gar keinen check :-D

ich merke es einfach oft an dingen wie: hä, die uhr geht ja falsch. das IST dann ja irgendwie schon der reality check, aber nicht von mir intendiert.
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Re: Was uns beim Klarträumen hilft (öff. Thema)

Beitragvon Deltakron » Mo 30. Mai 2022, 19:37

O-oh, jetzt wird es kontrovers, wenn nicht sogar provokativ. (Naja, ok, das ist dann doch eher "read-bait" :D )

Denn was mir immer am zuverlässigsten Klarträume beschert hat, war der bewusste Bruch mit einem psychologischen Quasi-Dogma:
Dass Motivation nur etwas taugt, wenn sie intrinisch ist, also von der Sache, für die man motiviert sein möchte, selbst ausgeht.
Etwa im Sinne von: "Ich möchte unbedingt klarträumen, weil das so lustig/euphorisierend/befriedigend/heilsam/erleuchtend/whatever ist."

Alles schön und gut, aber was macht man dann, wenn das alles nichts nützt, d.h. wenn man trotzdem keine Klarträume bekommt, obwohl man sie (anscheinend) unbedingt haben will?
Vielleicht sollte man sich dann besser Gedanken darüber machen, ob der Wunsch nach Klarträumen wirklich der Gesamtheit seiner Persönlichkeit entspricht. Man liest ja von erfolglosen Möchtegern-Klarträumer:innen gerne: "Ich will ja klarträumen, aber mein Unterbewusstsein hindert mich daran." Dieses Modell "Bewusstsein vs. Unbewusstes" halte ich für viel zu platt. Lieber betrachte ich meine Persönlichkeit als ein Konglomerat (nur im Idealfall auch mal als Team) von höchst unterschiedlichen, oft gegensätzlichen Anteilen. Und jeder dieser Anteile hat gelegentlich auch das Heft in der Hand und bestimmt unser bewusstes Handeln. Pauschal-Modelle für derlei Persönlichkeitsanteile stellen z.B. das "innere Kind" oder der "innere Schweinehund" dar – auch noch ziemlich platt, aber zumindest schon eine Stufe besser als als "B vs.UB"; und viel nützlicher, wenn es ums Klarträumen geht.

Wer mir persönlich am besten zu Klarträumen verhilft, ist der von mir hier so genannte "innere Hedonist".
Dich im Traum daran erinnern, dass du gerade träumst, könnte im Prinzip vermutlich jeder Persönlichkeitsanteil. Aber der innere Hedonist ist halt am einfachsten zu bestechen. Darauf fußt nun meine Belohnungs-Taktik

Sieht folgendermaßen aus: Genau dann, wenn ich einen Klarheits-Erfolg verbuchen kann, gönne ich mir etwas, das ich mir sonst nie gönnen würde. Letzterer Punkt ist ganz entscheidend, denn sonst wäre es ja de facto eine Bestrafung und würde innerlich vermutlich nur Trotz auslösen.
Idealerweise wählt man eine Belohnung, die sich relativ zur Größe des Klarheits-Erfolges staffeln lässt, so dass sie Raum für Steigerung lässt.
Bei mir früher sah das z.B. folgendermaßen aus mit dem Belohnungs-Medium "Aldi-Schokolade", die als einzeln entnehmbare Täfelchen verpackt war:

- Typ DILD -> 1 Täfelchen
- Typ WILD -> 2 Täfelchen
- Vorhaben erinnert -> +1 Täfelchen
- Vorhaben erfolgreich umgesetzt -> +1 Täfelchen
- Dauer gefühlt > 5 min -> + 1 Täfelchen

Maximal, d.h. nach einem WILD, der über 5 min dauerte und in dem ich mich mindestens an ein geplantes Vorhaben erinnerte und es erfolgreich umsetzte, durfte ich also nach Adam Riese am nächsten Tag 5 Täfelchen Schokolade mampfen schoen

Diese Technik funktionierte so gut, dass irgendwann mein innerer Fitness-Enthusiast Einspruch erhob und verlangte: "Überleg dir gefälligst eine andere Belohnung! Denn sooo toll ist klarträumen nun auch wieder nicht, dass es wert wäre, dafür fett zu werden" :D
Aber die Crux ist halt die:
Belohnungen haben es ja so an sich, dass sie sich mindestens im Übermaß auf die eine oder andere Weise negativ auswirken würden. Daher würde ich diese Technik auch nicht uneingeschränkt als Dauer-Patentrezept empfehlen wollen. Allerdings denke ich nicht, dass etwas dagegen spräche, sie immer wieder gelegentlich als kurzzeitiger Booster einzusetzen.

[Edit:] Und als bislang erfolgloser Anfänger könnte man die Minimal-Belohnung auch durchaus schon für "prä-" oder "semi-luzid" in Anspruch nehmen, denke ich.
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Re: Was uns beim Klarträumen hilft (öff. Thema)

Beitragvon ichigo » Di 31. Mai 2022, 10:10

ha!! die entschuldigung, noch mehr kekse zu essen, danke!
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Re: Was uns beim Klarträumen hilft (öff. Thema)

Beitragvon kavah » Di 31. Mai 2022, 12:24

Für mich ist die Belohnung schon im Klartraum selbst und dann auch das Gefühl danach. Allerdings v.a. dann wenn der kt auch besonders klar ist oder ich coole Sachen darin erlebe, gibt ja auch so eher meh-klarträume die zu kurz sind oder wo man sich sinnlos mit was abmüht, die müssen natürlich nicht sein

Aber wenn eine extra Belohnung besser funktioniert, warum nicht ^^ bloß dass ich 5 täfelchen auch echt nicht schaffen würde

Mein Problem bei Belohnungen ist eher dass ich die Dinge , mit denen ich mich belohnen würde, auch gerne ohne jede Leistung haben will :D

Aber für jede funktioniert nicht das selbe, daher.
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Re: Was uns beim Klarträumen hilft (öff. Thema)

Beitragvon hörnix » Di 31. Mai 2022, 13:42

Ich mache es mir zwar sonst nicht immer leicht, aber beim Klarträumen ist für mich All Day Awareness, oder besser:

Self Awareness/
State Awareness

die einfachste und effektivste Methode.
Ohne Druck versuche ich mir meiner tagsüber so oft wie möglich bewusst zu sein, als Meditation (und Übung zur Klartraumstabilität) auch so lang wie möglich.

¡Da geht es nicht um die Umwelt, die mir bewusst ist, sondern um meinen Körper und Geist im Rahmen der Umgebung!

Oft fühlt es sich tagsüber so an, als würde ich meinen schlafenden Körper, dessen Atem, und als würde ich "Klarheit" spüren: eine gewisse gedankliche Abgetrenntheit von der Umgebung - wie in einem guten KT.

Nachdem ich umständlich über alle möglichen Missverständnisse dorthin gefunden habe, wurde mir dieser Text empfohlen, der m.E. sehr gut dasselbe behandelt:

https://docs.google.com/document/u/0/d/ ... obilebasic

Beim Einschlafen nutze ich dieselbe Bewusstheit, tatsächlich sogar als Einschlafhilfe, weil dieser focus auf sich selbst durchaus anstrengend sein kann.
Nach dem WBTB oder einfach nur einer längeren Wachphase nachts, führt diese Fokussierung bei mir recht zuverlässig zu KTs (trotzdem scheint es DILD zu sein, weil ich aus (wenn auch kurzen) trüben Traumanfängen klar werde).

Ob hier Ursache und Wirkung tatsächlich zusammenhängen, weiß ich nicht zu sagen, es ist halt subjektiv.
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Re: Was uns beim Klarträumen hilft (öff. Thema)

Beitragvon John Phillip Law » Di 31. Mai 2022, 15:55

Ich habe den besten Zugang zu den Klarträumen, wenn ich tagsüber relativ viel Zeit zwischen Wachen und Schlafen verbringe, z.B. mit autogenem Training, der Gateway-Reihe (die sich meiner Meinung ganz gut als Klartraum-Tool eignet, wenn man die esoterischen Sachen symbolisch / psychologisch sieht), Hypnagogic Report usw.

Ein Trick ist noch, das Erlebte in diesem Zwischenzustand auf eine Loki-Route zu legen und danach ins Traumtagebuch zu übertragen. So schlägt man dem State-Dependent-Memory ein Schnippchen.
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Re: Was uns beim Klarträumen hilft (öff. Thema)

Beitragvon kavah » Di 31. Mai 2022, 18:24

coole antworten!

traumerinnerung bzw. notizen fehlen auch noch in meiner auflistung. die erinnerung an träume ist sehr essenziell dafür dass ich auch klarträume hab. bzw. halt dafür dass ich mich an klarträume erinner 8-) den gedächtnispalast nutze ich auch als schnelles traumnotizbuch, da ich dafür im halbschlaf bleiben kann. ich hab einfach einzelne räume aus einer alten wohnung, die ich in- und auswendig kenne (d.h. auch im halbschlaf nicht nachdenken muss wie alles aussieht) und jeder raum wird für einen traum genutzt. einzelne gegenstände im raum dienen dann als anker, die mit traumszenen auf skurrile weise verbunden werden, damit ich sie später noch erinnern kann. jede nacht wenn ich den nutze, werden die alten träume aus vorherigen nächten entfernt. (das geht ganz schnell mit einem wisch.) klappen tut die technik aber nur, wenn die verknüpfungen wirklich skurril sind und auch gleichzeitig prägnant zu wichtigen traumszenen passen.

andererseits konnte ich noch nicht erfolgreich etwas während des klartraums im gedächtnispalast speichern. als ich es damals veruscht hatte, war mein gedächtnispalast aber auch noch ein erfundener fantastischer ort, und ich konnte mich im klartraum einfach nicht richtig an seine architektur erinnern. mir ist es auch mal passiert, als ich beim abspeichern eines traumes in meinen aktuellen gedächtnispalast so müde war, dass ich währenddessen schon wieder einschlief. und dann hatten die räume meiner damaligen wohnung auf einmal eine veränderte architektur, aber immerhin fiel es mir noch währenddessen auf, dass ich das so später nicht mehr abrufen werde können.
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