Öffentliche Sammlung von Bewusstseins-Aktivitäten im Alltag




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Öffentliche Sammlung von Bewusstseins-Aktivitäten im Alltag

Beitragvon kavah » Sa 16. Apr 2022, 19:52

Eine Sammlung aus dem inneren Bereich des Forums:
Dinge, die wir für gesteigertes Bewusstsein im Alltag anwenden.

All Day Awareness
Eine Technik die ich vom Klarträumen her kenne, mit dem Ziel, möglichst den ganzen Tag bewusst zu sein. Ursprünglich geht es darum, dass man sich ständig darüber bewusst ist, ob man gerade wach ist oder träumt. Dabei ist aber grundsätzlich auch eine Bewusstheit über die eigenen Sinneseindrücke und Gedankengänge impliziert. Das ist bei mir hier der Hauptfokus, während die Frage ob ich wach bin oder träume, auch vorkommt, aber erst als zweites. Mein primäres Ziel dabei ist, dass ich im Alltag möglichst meine Bedürnisse wahrnehmen und dadurch auch besser erfüllen kann. Damit zusammen hängt auch, dass ich Gedankenmuster kenne und diese besser reflektieren kann. Und einfach dass ich meine Wahrnehmung mehr genießen kann.

Meine Vorgehensweise ist noch nicht so, dass ichs den ganzen Tag über mache, aber ich gucke mal wie weit ich damit komme.
Erstens: Am einfachsten fällt es mir, geistig wenig anspruchsvolle Tätigkeiten dafür zu nutzen. Ganz besonders eignet sich das Geschirrspülen - etwas, das ich eigentlich nicht mag, fängt jetzt für mich an, eine angenehme Meditation zu werden. Machen muss ich es ja eh. Weitere solche Tätigkeiten sind z.B. Zäneputzen oder Duschen. Aber auch das Spazieren im Wald. Ich gehe so vor, dass ich in solchen Tätigkeiten bewusst langsamer werde und versuche, mich nicht zu stressen. Dann nehme ich meine Wahrnehmung genauer wahr und lasse meine Gedanken laufen, wie sie eben kommen und beobachte, wie die Gedankenketten funktionieren. Ich übe dabei auch, meine Gedankenketten bewusst zu beobachten, ohne sie dabei zu unterbrechen, eine Vorübung fürs bewusste Erleben von Hypnagogien und fürs Klarträumen.

Der Effekt ist, dass die Tätigkeiten angenehmer werden und dass ich insgesamt weniger gestresst bin. Außerdem ist es spannend, weil die Wahrnehmung immer irgendwas interessantes bietet, ebenso auch die Gedankenketten. Es ist auch angenehm, wenn ich in Gedankengängen dabei bemerke, dass diese nicht so positiv oder effektiv sind und ich sie dann etwas umformen kann. Außerdem trägt es denke ich zu meinen Klarträumen nachts bei, denn in meinen Hypnagogien, wenn diese plastischer und szenenartiger werden, finde ich mich oft wieder in genau solchen Tätigkeiten.

Ausdehnen möchte ich das ganze noch auf weitere Tätigkeiten, in denen es schwerer fällt, bewusst zu sein. Das klappt bisher nur vereinzelt. Z.B. in Gesprächen oder während ich arbeite oder wenn ich sonstwie am PC bin. Auch beim Zeichnen fällt es mir nicht so leicht, weil ich mich da doch ziemlich konzentriere.

zweitens: Bewusste Pausen
Ich baue in meinen Alltag Pausen ein, in denen ich möglichst zur Ruhe komme, zu Bewusstsein komme, und dann etwas tue das mir gut tut. Dafür habe ich verschiedene Herangehensweisen und es ist bisher noch ausbaufähig, weil die Krux auch darin besteht, überhaupt an diese Pausen zu denken. Mit einem Timer hab ich zwar gearbeitet, aber der klingelt immer zur falschen Zeit. Besser klappt es, mir vorzunehmen, dass ich immer wenn eine Änderung der Situation eintritt, eine Pause mache - zunächst eine kurze, und dann überlege, ob diese auch länger sein kann. Eine Änderung ist z.B. wenn ich auf der Arbeit eine Aufgabe beendet habe und die nächste beginnen kann. Oder wenn Zeit für Mittagessen ist. Oder wenn ich mich mit jemandem treffe. Oder wenn ich im Internet eine Recherche beendet habe. Es hilft, mir schon während dieser Pause vorzunehmen, bzw. vorzustellen, wann ungefähr die nächste Pause sein sollte.

In den Pausen mache ich meistens dann was für meinen Körper und komme wie gesagt zur Ruhe. Zudem denke ich auch an mein Vorhaben, Klarzuträumen, mache aber keine Reality Checks, sondern lasse den Gedanken einfach nur auf mich wirken. Wenn es eine längere Pause ist, mache ich dann zusätzlich z.B. eine Selbsthypnose. Wenn die Pause zuende ist, versuche ich, die beginnende neue Tätigkeit sehr bewusst durchzuführen. Meist hält das nur für ein paar Sekunden an, und dann bin ich wieder versunken in die Tätigkeit, aber das wird mit der Übung bestimmt besser. Abends mache ich auch noch gerne eine Pause vorm Schlafengehen, wenn schon alles dunkel ist und ich einfach nur im Schlafzimmer stehe, lüfte, und nichts besonders tue, außer eben alles zu beobachten was noch ans Bewusstsein dringt.

Ausbaufähig ist hier v.a. die Häufigkeit der Pausen. An manchen Tagen klappt es nicht so gut, v.a. lustigerweise wenn ich nicht arbeite, weil ich dann die Pausen "weniger nötig" habe, und weil mein Tag dann nicht ganz so regelhaft strukturiert ist wie ein Arbeitstag. Schwierig ist es auch, wenn auf Arbeit richtig viel zu tun ist, aber genau dann wäre es am besten.


Selbsthypnose
Selbsthypnose ist ziemlich ähnlich zu Meditation, nur dass Meditation auch weniger strukturiert ablaufen kann. Aber ich kann auch einfach nur die SH-Einleitung machen und dann meine Gedanken laufen lassen und einfach alles beobachten. Üblicherweise beschäftige ich mich in der Selbsthypnose aber mit Entspannung (das ist eh dabei), körperlicher Schmerzlinderung, Bewusstseinssteigerung bzw. meinem Unbewussten, Selbsttherapie und meinen Träumen. Ich probiere aber auch immer mal was neues aus.

Dadurch hab ich schon einige Erfolge auf Schmerzlinderung, und es führt auch denke ich zu einer höheren Bewusstheit allgemein, mehr Ruhe und Gelassenheit (wie bei Meditation), und mehr Zugang zu Träumen/Klarträumen/Traumkontrolle. Inwiefern der Selbsttherapie-Aspekt hier erfolgreich ist, kann ich noch nicht ermitteln, zumal ich da noch am Rumprobieren bin. Außerdem ist das etwas, wofür ich nicht jeden Tag in der Stimmung bin bzw. es mir dann noch zu viel wäre.


Simple Living
Im Grunde gehört hier schon All Day Awareness und die Pausen dazu. Ein weiterer Baustein ist: Reduktion der Arbeitszeit und Lebenskosten, Vermeidung von Freizeitstress, viel Kontakt mit Natur, viel Kreativität im Flow-Zustand (also ohne Perfektionismus, nah am Traumgefühl), Kontakte die guttun und bei denen ich mich auch entspannen kann (und dosiert, damit es mich nicht überfordert.)
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Re: Unsre Bewusstseins-Aktivitäten im Alltag

Beitragvon kavah » Mi 27. Apr 2022, 19:06

gedanken wie träume behandeln
in letzter zeit beobachte ich meine gedankenmuster und assoziationsketten nicht mehr nur. ich habe festgestellt, dass ich in den gedanken sehr viel formuliere. mich mit argumenten und gesprächsszenarien beschäftige, und viele davon sind nicht unbedingt hilfreich. damit aufhören ist nicht die beste lösung, denn diese gedankengänge sollen einen bestimmten zweck erfüllen - auch wenn sie es nicht gut machen - und ich suche stattdessen nach einer alternative, wie der zweck besser erfüllt wird. ich stoppe die gedanken also nicht. so wie im einschlafvorgang, wenn ich gedanken habe und sie einfach mehr auf optischer, akustischer ebene beobachte, so ähnlich mache ich es im wachzustand auch, wenn ich gedanken beobachte. ich wandle sie in bilder um, bzw achte auf die dazugehörigen bilder mehr, ich phantasiere stärker, d.h. ich ändere den vermeintlich realistischen unterton meiner gedankengänge, lasse sie "unrealistischer" werden. tatsächlich ist es ja so, dass diese vorformulierten gespräche aus dem kopf in der realität nie so stattfinden. so gesehen sind sie ohnehin unrealistisch. jetzt denke ich mir: ich bin gerade in diesem gedankengang, in diesem thema das mich emotional beschäftigt, und bin klar geworden. wenn ich klar bin, kann ich alles tun, kann mir also auch vorstellen, was mir gefällt, und die vorstellung genießen oder herumexperimentieren.

der effekt: ich habe mehr spaß an meinen gedanken, meine gedanken nehmen weniger starren und manchmal auch weniger logischen charakter an, werden assoziativer, intuitiver. aber die logik schaltet sich von selbst immer wieder ein, ist also nicht verloren. :D wenn ich dann in gesprächen bin, kann ich am ende sogar besser und freier reden, als hätte ich alle möglichen formulierungen gewälzt, weil ich mehr das gesamtbild spüre.
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Re: Unsre Bewusstseins-Aktivitäten im Alltag

Beitragvon kavah » Fr 20. Mai 2022, 19:20

digital detox
soziale medien sind so designed, dass sie süchtig machen und man die zeit vergisst. das endlose scrolling, ständig neue vorschläge und interaktionen, erwecken ständig den eindruck, es gibt neues das man nicht verpassen möchte und geben auch ständig kleine dopamin-kicks. eigentlich viel zu viel action für unser gehirn. ich hab schon verschiedenes versucht, um mit der sucht nach nachrichten und social media und planlosem rumsurfen umzugehen. ein paar dinge davon funktionieren ganz gut und die nenne ich hier:

- einen digital detox tag pro woche. hier hab ich mir festgelegt, ich darf nur 10 minuten insgesamt am tag ins internet. davon abgesehen darf ich 1-2 stunden am pc arbeiten oder kreatives machen, aber ausschließlich das. bisher kann ich es gut umsetzen.

- eine app-sperre, die nur 10 minuten pro stunde und nur 20 minuten pro tag ermöglicht. da ich nämlich das zeitgefühl sonst verliere. und mit einem üblichen timer hat es auch nicht funktioniert, weil ich nach dem klingeln immer dachte: ja okay das lese ich jetzt aber noch kurz fertig, und dann hab ich mich wieder verloren. app-sperre zu umgehen erfordert mehr "kriminelle energie" gegen mich selbst, sodass ich das nicht mache.

- ein meditations-timer, der z.b. alle 5 minuten gongt. das dient nicht dazu, mit der tätigkeit am pc oder handy aufzuhören, sondern zwischendrin bewusst zu werden, was ich gerade mache und ob es mir gut tut (und an klarträume zu denken). funktioniert bei mir aber nur, wenn er eine limitierte zeitlang eingesetzt wird, also z.b. für 30 minuten am stück, und nicht z.b. jede minute gongt. sonst wird der gong irgendwann einfach ignoriert oder sogar vom bewusstsein ausgeblendet. ging mir auch beim eigentlichen zweck dieses timers so - beim mediteren.

- vor dem schlafen gehen nicht mehr am pc sein. normalerweise heißt das, um kurz vor 8 mache ich handy und pc für immer aus. also für den tag.

zeiten der besinnung (retreat)
unabhängig von digital oder nicht - die beschäftigung mit bewusstsein hat höhen und tiefen und nach einigen tagen oder wochen verliere ich oft den schwung oder meine bewusstheitsaktivitäten verlaufen sich schleichend. das ist denke ich schwierig zu vermeiden, aber was mir hilft ist, immer wieder zeiten der besinnung zu etablieren. das ist normalerweise mehr als ein tag und an der idee von "retreats" abgeguckt. ich nehme mir für ein paar tage möglichst frei (z.b. urlaub) und gestalte die zeit wieder vermehrt mit bewusstwerdung und introspektion, kreativer arbeit, selbstreflexion und selbsttherapie. d.h. ich gestalte die freie zeit auch möglichst so, dass ich nicht zu viele termine oder todos habe und die aktivitäten und projekte, denen ich nachgehe, sind auf die besinnung ausgerichtet. also z.b. lese oder schreibe ich etwas zu den bewusstseins-aspekten, die mich aktuell am meisten betreffen und am wichtigsten für mich sind. abgesehen davon wird vermehrt meditiert, natur besucht, usw.
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